Quellgas-Therapie, (CO2)

Bei der Quellgastherapie handelt es sich um eine effektive Schmerzbehandlung ohne Nebenwirkungen. Kohlendioxyd (CO2) ist ein absolut ungiftiges, geschmack- und geruchloses Gas. Es ist in der normalen Atemluft enthalten oder auch in gelöster Form als sogenannte Kohlensäure im Mineralwasser. Weiterhin entsteht CO2 bei der Verdauung von Kohlenwasserstoffen aus der Nahrung. Bei CO2 handelt es sich somit auch um ein körpereigenes natürliches Stoffwechselprodukt.Nachdem entdeckt wurde, daß durch Bäder in kohlesäurehaltigem (Quell-) Wasser sehr gute Behandlungserfolge erzielt werden können, wird seit über 50 Jahren in vielen Kurkliniken Kohlendioxyd (CO2) zur Behandlung eingesetzt. Zunächst standen nur natürliche CO2 – Quellen zur Verfügung, die sich überwiegend in osteuropäischen Ländern befinden, so daß sich die Methode auch zunächst in den osteuropäischen Regionen verbreitete. Mittlerweile ist auch technisch hergestelltes hochreines CO2 Gas in Flaschen zur Anwendung erhältlich.

Die Einspritzung von CO2 unter die Haut wurde erstmals 1950 von dem tschechischen Arzt Badal in Marienbad fest in das Kurprogramm eingeführt. Es entsteht eine örtlich begrenzte erhöhte CO2 – Konzentration. Dieses CO2 wird sehr schnell an Zell- und Bluteiweiß gebunden, mit dem Blutstrom zur Lunge transportiert und dort ausgeatmet. Negative Folgen oder Komplikationen treten nicht auf, da es sich bei CO2 um ein körpereigenes Stoffwechselprodukt handelt und nur die Änderung der Konzentration dieses natürlichen „Heilmittels“ zur Behandlung genutzt wird.

Wie wirkt CO2 auf den Organismus?

Durch Einspritzung von CO2 – Gas unter die Haut kommt es zu einer Steigerung der Durchblutung, sichtbar durch eine Rötung der Haut. Der Stoffwechsel wird gesteigert, Schmerzreize werden abgemildert. Sogenannte „Schlackenprodukte“ werden schneller vom Körper abgebaut und z. B. Verspannungen gelöst. Es kommt in der Regel nach zwei bis drei Sitzungen zu einer deutlichen Schmerzreduktion.

Die Quellgas-Therapie wird deutschlandweit mittlerweile in über 200 Behandlungsstellen durchgeführt. Sie kann bei folgenden orthopädischen Krankheitsbildern erfolgreich eingesetzt werden:

  • Nacken- und Kopfschmerzen
  • Tinnitus, Schwindel, Kopfschmerz
  • Funktionelle Rückenschmerzen
  • Verspannungen
  • Bewegungsschmerzen im Schulter-Arm-Bereich
  • Tennis- Ellenbogen“ (Epicondylitis)
  • Hüftschmerzen
  • Kniegelenksarthrose
  • Durchblutungsstörungen

Anwendung
Die örtliche Quellgas – Therapie ist eine risikoarme und physiologisch unbedenkliche Methode. Mit einer dünnen Kanüle wird an 2 bis 6 Stellen CO2 direkt unter die Haut gespritzt. Der Injektionsvorgang ist vergleichbar mit dem der Akupunktur oder mit dem sogenannten „Quaddeln“. Der Patient verspürt während der Einspritzung ein leichtes Brennen, das aber sofort wieder verschwindet. Durch die Steigerung der Durchblutung breitet sich anschließend ein wohltuendes Wärmegefühl im Behandlungsbereich aus.Erforderlich sind in der Regel sechs bis acht Sitzungen wobei auch täglich behandelt werden kann.
Es sind keine Kontraindikationen bekannt. Das Verfahren kann auch während Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden. Eine allergische Reaktion auf C02 ist prinzipiell nicht denkbar. Unmittelbar nach der Behandlung ist der Patient wieder normal belastbar und auch fahrtauglich.
Bis auf ein leichtes, kurzes örtliches Brennen sind keine sonstigen Nebenwirkungen bekannt. Rein theoretisch könnte es wie bei jeder Spritzenbehandlung zu einer lokalen Entzündung (Eiterung) kommen, zu einem Bluterguß, oder einer Nervenschädigung. Diese Komplikationen sind allerdings bislang noch nicht beobachtet worden. (E.Volkmer,1990: 120.000 Behandlungen ohne Komplikationen).

Zusammenfassung
Bei der Quellgas-Therapie handelt es sich um ein bewährtes Verfahren zur Schmerztherapie, das keine Nebenwirkungen hat und mittlerweile durch viele Studien wissenschaftlich belegt ist. Die Erfolgsquote liegt bei 75 – 80 % je nach Krankheitsbild. In der Regel sind sechs bis acht Sitzungen erforderlich. Nach Abstand von wenigen Wochen ist eine Wiederholung des Verfahrens problemlos möglich. Vor allem für chronisch Kranke, die auf verschiedene Therapiearten kaum mehr reagieren, oder die ohnehin schon mit Medikamenten stark belastet sind ist die Quellgas-Therapie mit dem natürlichen Heilmittel CO2 eine gute Alternative.

T.Hausner et. al., Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Medizinischen Hochschule Hannover: „Diese Methode stellt als begleitende Maßnahme eine ernsthafte Alternative zu pharmakologischen Schmerztherapien dar, teilweise auch zur Neuraltherapie und zur Akupunktur. …“