Die spezielle Arthrosetherapie beinhaltet die Spritzenbehandlung des Innenraumes von Gelenken, die schmerzhaft von vorzeitigem Gelenkverschleiß befallen sind, mit Hyaluronsäure-haltigen Präparaten.
Hyaluronsäure ist der wichtigste natürliche Bestandteil unserer Gelenkflüssigkeit (Gelenkschmiere) und wird von der die Gelenke auskleidenden Schleimhaut produziert. Biochemisch gesehen handelt es sich um ein Glykosaminoglykan, das aus aus einer Kette von Disacchariden (D-Glucuronsäure und N-Acetylglucosamin) besteht. Die Oberflächenschicht des Knorpelgewebes der Gelenkflächen enthält ebenfalls einen hohen Anteil an Hyaluronsäure.
Die Ernährung und Regeneration des Gelenkknorpels erfolgt über die Gelenkflüssigkeit. Gelenkknorpel besitzt keine Blutzufuhr sondern saugt seine Nährstoffe wie ein Schwamm durch wechselnde Be- und Entlastung der Gelenkflächen aus der Gelenkflüssigkeit.
Ein verschlissenes Gelenk produziert Abriebpartikel, die wiederum von der Gelenkschleimhaut verdaut und abtransportiert werden müssen. Übersteigt die Anzahl der Partikel die „Verdauungskapazität“ der Schleimhaut, entzündet sie sich. Als direktes Ergebnis wird dünnflüssige Gelenkflüssigkeit in geringer Qualität in zu hoher Menge produziert. Da im Gegensatz zur entzündeten Nasenschleimhaut kein freier Abfluss existiert, kommt es zu schmerzhaften Schwellungen des betroffenen Gelenkes.
Von außen, durch Injektion zugeführte, Hyaluronsäure entlastet die Schleimhaut und führt so zu einer Normalisierung des Gelenkstoffwechsels. Die Freisetzung von knorpelschädigenden Substanzen und Entzündungsmediatoren werden reduziert. Sie schützt die Gelenkflächen vor weiterem Abrieb vergleichbar mit einer neuen Schmierung durch einen „Motorölwechsel“. Somit unterstützt Hyaluronsäure in begrenztem Umfang auch die Regeneration des Gelenkknorpels und ist in der Lage das Fortschreiten der Arthrose wirksam zu bremsen.
Prinzipiell können alle Gelenke mit Hyaluronsäureinjektionen behandelt werden. Im Vordergrund stehen Gelenke, die am häufigsten betroffen sind wie z.B. Knie, Hüften, Schultern, Sprunggelenke oder Wirbelgelenke. In der Mehrzahl der Fälle werden eine deutliche Reduktion der Beschwerden und eine Verbesserung der Gelenkfunktion erreicht. Die positive Wirkung der Behandlung kann über 6 bis 12 Monate anhalten.
Für die stadiengerechte Behandlung der Arthrose stehen in unserer Praxis verschieden starke Präparate zur Verfügung. Wir empfehlen die Injektion von zumeist 5 Ampullen eines entsprechenden Präparates im Abstand von je einer Woche. In Sonderfällen kann auch eine Einzelinjektion möglich und sinnvoll sein.
Ergebnisse:
Die gezielte Knorpelbehandlung bringt oft erstaunliche Erfolge: über 72 % der Patienten beurteilten die Therapie als “gut” oder “sehr gut”. Fast alle Patienten berichten über eine deutliche Besserung der Beschwerden. Es kommt zu einem Rückgang des Belastungs-, bzw. Ruheschmerzes, einer Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und insgesamt einer Zunahme der körperlichen Aktivität. Die Gelenktherapie lindert die Arthrosebeschwerden im Durchschnitt für 6-12 Monate, je nach Schweregrad der Erkrankung. Zusätzliche Schmerzmittel können somit eingespart werden. Eine Wiederholung der Behandlung ist möglich.
[Lit: 1.B.Mazieres et al. Joint Bone Spine(2007) 74:453-460, 2.R.Petrella et al Arch intern Med Vol 162 Feb 11 2992 3. RJ Petrella % m Petrella Th journal of rheumatology 2006;33:5 4. RJ petrella Am j Phys Med RTehabil 2005 84:278-283 5. Rodriguez et al (2003) EULAR poster P237 6. Petrella et al the Physician and sports medicine July 2004 Vol 32 (7) 7. Petrella et al Orthopaedic Research and Reviews 2010:2 5-9 8. Weinhart 6|2011| Hamburg Quelle Curasan AG]
Bei der leitliniengerechten Behandlung der Kniearthrose (Gonarthrose) ist die Behandlung mit Hyaluronsäure seit Jahren ein fester Bestandteil [AWMF S2k-Leitlinie, www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/033-004.html].